In der deutschen Nachkriegsgeschichte haben große Gerichtsverfahren immer wieder die politische Entwicklung mitbestimmt oder waren Spiegel der gesellschaftlichen Befindlichkeit: etwa jene Prozesse, welche die Deutschen zwangen, sich mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit auseinander zu setzen, aber auch Anklagen gegen Regime-Gegner in der DDR. Die Autoren widmen sich den Verfahren, die „die Republik veränderten“. Dabei werden auch Kriminalfälle aufgerollt, die für das gesellschaftliche Klima im Nachkriegsdeutschland von zentraler Bedeutung waren, etwa der Vera-Brühne-Prozess von 1963, in dem es nicht zuletzt um die Doppelmoral der späten Adenauer-Ära ging.