Der "Dreiländerkreis" Sigmaringen besitzt eine traditionsreiche Klosterlandschaft. Bis zur Säkularisation vor rund 200 Jahren bestanden hier zwölf Frauen- und fünf Männergemeinschaften, die über viele Jahrhunderte mit ihrer Spiritualität, ihrem musischen Wirken, ihrer Bautätigkeit und als Herrschaftsinhaber die Geschichte des nordwestlichen Oberschwaben maßgeblich prägten. Nach dem Untergang der alten klösterlichen Welt in der Zeit Napoleons entstanden seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, überwiegend an traditionellen Klosterstätten, neue Gemeinschaften, die im Unterschied zu ihren Vorgängern nicht mehr weltabgekehrt sind, sondern mit ihren karitativen, schulischen, wissenschaftlichen und geistlichen Angeboten in die Welt hinein wirken. Die heute bestehenden Konvente in Beuron, Habsthal, Sießen. und Wald sind mit ihrem jeweils eigenen Profil ein wichtiger Bestandteil des religiösen und kulturellen Lebens im Kreisgebiet und in der gesamten Region.

Der vorliegende Sammelband mit Beiträgen zu allen 17 ehemaligen und den vier heute bestehenden Gemeinschaften im Landkreis Sigmaringen verbindet den Blick zurück in die Klosterwelt des Alten Reiches mit einer Begegnung mit dem Kloster- und Ordensleben in der säkularen Gegenwart. Das reichhaltige geistliche, künstlerische und bauliche Erbe der klösterlichen Vergangenheit wird ebenso vorgestellt wie das Wirken und die Spiritualität der gegenwärtigen Klostergemeinschaften. Rund 170, überwiegend farbige Abbildungen eröffnen auch einen optischen Einblick in die Reichhaltigkeit und Vielschichtigkeit des klösterlichen Lebens vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Der „Klosterführer“ ist zugleich ein Wegweiser zu den traditionsreichen und ortsbildprägenden Klosterstätten im Landkreis und ein gehaltvolles Lesebuch zu nahezu einem Jahrtausend klösterlicher Geschichte in Oberschwaben.