Die Opposition von Dichter und Herrscher hat in der russischen Literatur eine besondere Schärfe. In der Arbeit wird diese Opposition mit einem Schwerpunkt auf das 18. und 20. Jahrhundert untersucht. Als ausführliche Einleitung werden grundsätzliche Standpunkte zur Problematik "Poesie und Macht", zur Geschichte des Herrscherlobs in der abendländischen Tradition und zu seinen Ausprägungen in altrussischen Texten beleuchtet. Es geht um die Beantwortung der Fragen, wie stehen große russische Lyriker zur "Politik"? Wie haben sie mit der Dichtung auf politische Sachverhalte reagiert? Die ausgewählten russischen Herrscher verkörpern jeweils unterschiedliche Formen der politischen Alleinherrschaft: aufgeklärter Absolutismus, Einparteiendiktatur und totalitäre Herrschaft. So liefert dieser Band einen grundlegenden Überblick über das gerade in Russland schwierige Verhältnis zwischen Dichtung und Politik bis in die Gegenwart.