Literarische Reportagen aus dem muslimischen Mali und dem christlich missionierten Namibia. "Wenn bei uns ein Greis stirbt, dann verbrennt eine ganze Bibliothek" ist eines der bekanntesten Zitate des großen alten Mannes der Republik Mali, des Muslims Amadou Hampaté Bâ, der aus der bislang nur mündlich überlieferten Kultur eine schriftliche zu machen versuchte. Die Reportagen aus Namibia ziehen Bilanz aus den ersten Jahren der Unabhängigkeit. Und sie beschreiben die Reise zweier Schriftsteller quer durch das von vielen Völkern, darunter auch Deutschen und Deutsch-stämmigen besiedelte Land zu den Himbas im Norden, ein Volk, das in den Augen vieler noch in der Steinzeit lebt und in absehbarer Zeit unweigerlich stirbt. "Die literarische Reportage ist für mich die glücklichste Verbindung zwischen Journalismus und Literatur. Der reine Journalismus als Tagesgeschäft ist meist eine pervertierte Sache: Zeitmangel bei der Recherche, Platzmangel bei der Wiedergabe, und stilistisch nicht selten eine Sauerei. Dieser Journalismus nimmt sich weder die Zeit noch wendet er das Geld auf, Wirklichkeit differenziert mit dem ihr angemessenen Stil auszudrücken. Daher machen sich die guten Korrespondenten bald selbständig - oder aber sie verbittern und verkümmern über ihrem ganzen nicht abgefragten Wissen. - Literatur dagegen, die ausschließlich am Schreibtisch entsteht, ist für mich ebenfalls eine Perversion - oder aber so exotisch, dass sie wie ein teures Parfum behandelt werden muss: tröpfchenweise. Deswegen: wenn ich wirklich an meiner Arbeit Spaß haben und einmal nicht daran zweifeln will, mache ich mich über so eine Reportage her." (Peter Faecke)