Für viele Menschen ist die Erfahrung der Nacht wie eine „Wüste des Gottdunkels“ (Benedikt XVI.) bzw. eine „Gottesfinsternis“ (Martin Buber). Oft stellt sich die Frage: Gott, wo bist du? In diesem Buch bringen Menschen in der Nacht ihre ganze Verzweiflung, ihre Ohnmacht, ihre Wut und Enttäuschung, aber auch ihre Fragen und Hoffnungen ins Gespräch mit Gott.

In fünfzehn Geschichten denkt sich Rainer-Matthias Müller in unterschiedliche Lebenssituationen hinein, die alle auf realen Begebenheiten der seelsorglichen Erfahrung beruhen. Lediglich Namen, Orte oder Zeiten sind verändert. Auf fiktive Weise nimmt der Autor Kontakt mit Gott auf, und lässt Gott mit menschlichen Worten und Zeichen reagieren. Bei allem wird aber ei-ne geistliche Grunderfahrung spürbar: Gott existiert und er weicht dem Menschen und seinem Schicksal nicht aus. Aber er ist weder der Leiter eines riesigen Marionettentheaters, an dessen Seilen einzelne Menschen hängen, noch ist er einfach nur nett und thront auf seiner Himmelswolke. Gott hört zu und antwortet. Ungewohnt. Anders. An Orten, an denen der Mensch es nicht erwartet.

Im zweiten Teil des Buches entwirft der Autor ausgehend von biblischen Texten und eigenen theologischen Gedanken eine „Theologie der Nacht“. Er lädt – auf ungewohnte Weise – ein, im eigenen Leben Gott zu erfahren.