Andrea del Sarto, zu seiner Zeit der angesehenste Florentiner Künstler, wird von Vasari liebevoll und zugleich kritisch portraitiert. Er war nicht nur Schüler eines bedeutenden Malers – Piero di Cosimo –, sondern auch Lehrer dreier Künstler: Pontormo, Salviati und Vasari selbst, der also das Leben seines Lehrers beschreibt.
Andrea, in Florenz geboren, arbeitet zuerst nach Kupferstichen Dürers, bringt es aber bald durch die »göttliche« Schönheit seiner Farbgebung zu Ruhm und heiratet eine schöne Witwe, Lucrezia. Er folgt dem Ruf des französischen Königs nach Frankreich, wenig später aber dem seiner Frau, zurück nach Florenz. Sein Leben lang blieb er anspruchslos und ein folgsamer Ehemann.
Beides war nicht nach Vasaris Geschmack: Ein Künstler sollte leben wie ein Fürst und den Frauen nicht allzu untertan sein. Wer weiß?