Hans Belting sucht in den hier versammelten Aufsätzen verschiedene
Wege zur Moderne und ihren stets wechselnden
Gesichtern. Im Vordergrund steht die Kunstproduktion, die
immer wieder aktuelle Symbole für das Zeitgefühl der Moderne
liefert. Auch die Raumexpansion der Kunst, die wir allzu rasch
unter dem Stichwort der Globalisierung fassen wollen, kommt
dabei zur Sprache. Man könnte die Dinge auf die Formel bringen
- in welchem Maße die westliche Kunst noch westlich sei:

Insbesondere selbstverständlich dann, wenn der Blick auf die
Fragen in der nicht-westlichen Kunst gerichtet wird, die sich
hinter der globalen Fassade auftun. Hier geht es um Künstler
wie Nam June Paik und Hiroshi Sugimoto, die beide in die westliche
Kunst integriert sind und sich dennoch mit Paradigmen
äußern, die anderer Herkunft sind. Schließlich wird ein
Bilderstreit angesprochen, der nicht mehr in der Kunst stattfindet,
sondern in der Medienwelt, in der wir leben, und in der
Debatte um einen neuen Menschen in der Gentechnologie.
Auch diese Debatte ist das Symptom dessen, was im Titel des
letzten Textes heißt: Die Moderne und kein Ende.