Eine Christologie für heute.

In seinem „Grundkurs des Glaubens“ konstatiert Karl Rahner, dass es für eine systematische Theologie unbedingt notwendig ist, eine „existentielle Christologie“, d. h. die existentielle und konkret persönliche Beziehung des Menschen zu Jesus Christus, zu erörtern. Angeleitet vom „Aggiornamento“ des Zweiten Vatikanischen Konzils erweisen sich hierfür die christologischen Entwürfe Karl Rahners und Edward Schillebeeckx’ als maßgebend. Beide kennzeichnet nämlich das Bemühen, den jüdisch-christlichen Glauben dadurch als sinnstiftend und als radikal lebenswert zu erschließen, dass sie das Jesus-Christus-Ereignis vom Menschen aus zu reflektieren, zu interpretieren und zu reformulieren suchen. Dank dieser so genannten anthropologisch gewendeten Theologie wird es möglich, die Notwendigkeit und Bedeutung einer existentiellen Christologie für heutige Menschen zu umreißen.