Für die meisten Freikirchen ist die Zeit von 1933 bis 1945 ein Kapitel, dass sie lieber verdrängen würden. Es gab Schuldigwerden und Versagen. Wie sind die Freikirchenleitungen mit diesem Erbe nach 1945 umgegangen?
Karl Heinz Voigt gibt einen kurzen Überblick über die sehr unterschiedlichen Abläufe bei Baptisten und Methodisten, der Evangelischen Gemeinschaft und dem Bund Freier evangelischer Gemeinden, bei der Herrnhuter Brüdergemeine und den Mennoniten und schließlich den täuferischen Brüdergemeinden und den Siebenten-Tags-Adventisten. Dabei wird auch die Rolle der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) und die Beziehungen zur Evangelischen Allianz aufgegriffen.
In einem Anhang werden erstmals Erklärungen, Stellungnahmen und Briefe zugänglich, die bisher neben der „Stuttgarter Erklärung“ noch gar nicht ins Blickfeld getreten waren. Sie umfassen einen weiten Spannungsbogen von 1945 bis zur neuerlichen gemeinsamen Erklärung deutscher und österreichischer Siebenten-Tags-Adventisten von 2005.
Sechzig Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus wird diese Studie helfen, den seit 1945 vollzogenen ökumenischen Aufbruch auch für die Betrachtung der Geschichte zu aktivieren.