Charlotte Posenenske gehört zu den bedeutendsten Künstlerinnen der 1960er Jahre in Deutschland. Ihre stark auf Architektur bezogenen Objekte und Skulpturen betonen das Moment von Variabilität und Bewegung, wobei unterschiedliche Materialien wie Alu- und Stahlblech oder Pappe zum Einsatz kommen. Das Spiel mit Größenverhältnissen und die Reflexion des künstlerischen Arbeits- und Autorenbegriffs sowie der Rolle der BetrachterInnen sind wesentliche Aspekte des künstlerischen Ansatzes von Charlotte Posenenske.

Die Ausstellung un der Katalog versammeln erstmals Arbeiten aus allen wichtigen Werkphasen der Künstlerin und lässt so ihre in kurzer Zeit vollzogene Entwicklung vom Bildraum der Malerei in den tatsächlichen Raum nachvollziehbar werden, eine Entwicklung, die u. a. durch Posenenskes Auseinandersetzung mit der Minimal Art beeinflusst wurde: Malerei aus den späten 1950er und frühen 1960er Jahren, Streifenbilder und Plastische Bilder aus der Mitte der 1960er Jahre, Reliefs (1967), die sowohl im Innen- als auch im Außenraum präsentierten Vierkantrohre (1967) und Drehflügel (1967/68), die letzte realisierte Werkgruppe, bevor Posenenske 1968 aufhörte, künstlerisch zu arbeiten.