Technik ist die Zukunft des Menschen. Schon das erste bewußt gefertigte Werkzeug war auf ein künftiges Handeln gerichtet. Aber die Vergangenheit des Menschen ist die Technik auch: Erst durch den dauerhaften Gebrauch von Werkzeugen erzeugte er Kultur als sozialen Bereich jenseits der Natur. Und stets hat die Technik die Gegenwart mitbestimmt.
Eine ganz neue Geschichte der Technik legt Karl H. Metz vor. Er stellt die Technikgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart in den Zusammenhang der allgemeinen Geschichte Europas und später Nordamerikas und interpretiert die Geschichte der westlichen Zivilisation als eine Geschichte der technischen Innovation und ihrer Folgen für das Leben der Menschen, für ihre Gesellschaften und für deren Wandel, einen Wandel, der seinerseits wieder Folgen für die Technik hat.
Dem Faktor Zeit, dem Rhythmus der Innovationen, der sich immer mehr beschleunigt, je näher die Geschichte der Zukunft rückt, widmet das Buch besondere Aufmerksamkeit. Es läßt sich deshalb auch als eine Geschichte der historischen Zeit lesen, beginnend mit einer sehr langen Periode des Handwerks, die in Schüben in eine Periode der Industrie übergeht, in der erst Jahrhunderte, dann Jahrzehnte an die Stelle der Jahrtausende treten, ehe in der Gegenwart Umrisse einer Technik sichtbar werden, die mit ihrer Eigenzeit selbst den beschleunigten Menschen hinter sich zu lassen scheint.
Karl H. Metz hat eine Gesamtdarstellung der Geschichte der Technik vorgelegt, die mehr ist als deren bloße Sachgeschichte. Gut und verständlich geschrieben, hat sie das Zeug zum Standardwerk. Ein großer Wurf!