Im späten 10. Jh. verfasste ein anonymer Autor, wohl in Konstantinopel, das fiktive Protokoll eines Religionsgesprächs zwischen dem Erzbischof Gregentios und dem jüdischen Schriftgelehrten Herban. Das Gespräch soll in Taphar im Jemen zur Zeit der christlichen Mission am Anfang des 6. Jh. stattgefunden haben. Es ist eingebettet in eine ebenso fiktive hagiographische Vita des Helden, in der verschiedene Quellen des 6. bis 9. Jh. verarbeitet sind - darunter auch eine, die sonst unbekannte Nachrichten über die Zeit der äthiopischen Herrschaft im Jemen vor dem Einbruch des Islam enthält. Diese Texte, zu denen noch die angeblich von Gregentios im Jemen erlassenen Gesetze treten, werden von Albrecht Berger ausführlich untersucht, auf der Basis aller bekannten Handschriften kritisch ediert und übersetzt. Für einen großen Teil dieses Corpus handelt es sich dabei um die erste Edition überhaupt.