Dieses Buch verfolgt die Geschichte der deutschen Polarforschung in West und Ost: von den ersten zurückhaltenden Ansätzen nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum heutigen Tag. Darüber hinaus gibt es einen Ausblick auf zukünftige Aufgaben.

Nach einem Rückblick auf die Erfolge bis 1938/39 werden die ersten beiden eigenständigen deutschen Polarexpeditionen geschildert, die 1959/60 bzw. 1962 nach Spitzbergen führten.

Die Forscher der DDR führten ab 1959 fast jedes Jahr, als Teilnehmer der „Sowjetischen Antarktis-Expedition“ und unterstützt von deren Logistik, meteorologische, geodätische, glaziologische, später auch geologische und biologische Forschungsarbeiten in der Antarktis durch. 1976 errichtete die DDR in der Nähe der sowjetischen Station Nowolasarewskaja ein „Forschungslaboratorium“, die „Georg-Forster-Station“.

Für die Bundesrepublik fuhr 1975/76 erstmals die „Walther Herwig“ im Auftrag der Bundesforschungsanstalt für Fischerei in die Antarktis. Unter den Stichworten „Krill“ und „antarktische Fische“ suchte sie nach neuen Fanggründen für die deutsche Hochseefischerei. Ende 1977 begann die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe im Weddell-Meer und 1979/80 im Nord-Viktoria-Land mit geologischen Untersuchungen. 1978 trat die Bundesrepublik dem Antarktis-Vertrag bei und wurde 1981 in dessen wichtige „Konsultativrunde“ aufgenommen. Die ständig besetzte „Georg-von-Neumayer-Station“ wurde eingerichtet, die „Polarstern“ als Forschungs- und Versorgungsschiff gebaut und im Juli 1980 das „Alfred-Wegener-Institut für Polarforschung“ (AWI) gegründet.

Damit hatte Deutschland erstmals in seiner Geschichte ein zentrales Institut für Polarforschung. Mit der Eingliederung des „Instituts für Meeresforschung“ in Bremerhaven, der ostdeutschen Polarforscher und der „Biologischen Anstalt Helgoland“ ist das AWI heute ein wichtiger und angesehener Partner bei vielen internationalen Programmen.