Um 1800 gaben weder die aufklärerischen Diskurse eindeutige Geschlechtsidentitäten vor, noch waren Frauen in der sozialen Praxis allein auf den Bereich des Hauses verwiesen. Vielmehr bildeten sie einen selbstverständlichen Teil des kulturellen Lebens und nahmen darin mitunter sogar einen zentralen Platz ein.

Der vorliegende Band unternimmt es, mit Hilfe des Begriffes Handlungsspielraum verschiedene Bereiche der Gesellschaft um 1800 in den Blick zu nehmen, die bisher noch nicht so intensiv wie beispielsweise die schriftstellerische Tätigkeit von Frauen erforscht worden sind. Die Beiträge aus den Literatur-, Natur-, Geschichts- und Theaterwissenschaften spiegeln die Vielfalt der Handlungsspielräume von Frauen wider und konzentrieren sich besonders auf die Faktoren, die Handlungsspielräume beeinflussen konnten. Auf diese Weise wird eine erweiterte Perspektive auf die Art und Weise der Teilhabe von Frauen um 1800 möglich.