Im Zentrum steht das Sprachdenken Giacomo Leopardis (1798-1837). Es geht um seine Ansichten vom Zustand des Italienischen und um seinen Parallelo delle cinque lingue. Nur am Rande kommt zur Sprache, was Leopardi zu den dominanten Diskurstraditionen seiner Zeit beigetragen hat, zur "questione della lingua", zur Sprachphilosophie oder zur damals entstehenden Sprachwissenschaft. Vielmehr stehen hier Leopardis eigene Begriffe im Vordergrund: die eigentümliche Dichotomie von "natura" und "ragione", die er auch anderen Bereichen seines Denkens zu Grunde gelegt hat, der scharfe Kontrast, der seiner Ansicht nach zwischen der Antike und seiner eigenen Zeit bestanden habe oder sein Projekt eines zeitgemäßen und eleganten Italienisch. Leopardi hat es als "lingua nazionale moderna" entworfen, als Schritt hin zu einem künftigen, modernen Italien.