„Als die Weimarer Republik starb, war ich ein Kind. Als das Tausendjährige Reich zugrundeging, war ich ein Jüngling. Als der DDR-Sozialismus zusammenbrach, war ich ein Mann. Wenn das Gegenwärtige sterben wird, werde ich nicht mehr sein. Die Tragik des Alters ist das Überleben.“
Werner Heiduczek, der Autor des DDR-Kultromans Tod am Meer und Verfasser vieler anderer preisgekrönter Bücher erzählt sein Leben. Im streng katholisch geprägten Oberschlesien aufgewachsen, im Zweiten Weltkrieg Luftwaffenhelfer, russische Gefangenschaft, Neulehrer im Nachkriegsdeutschland, Karriere zum Schulinspektor und Kreisschulrat, Sprachdozent im Ausland und seit 1965 freier Schriftsteller – das sind die Stationen eines exemplarischen Lebens, in das die Wirrnisse der Zeit eng verwoben sind. Ein Leben in lauter Geschichten, Stimmungsbilder einer infamen Epoche mit verwegenen Entschlüssen, die Vergessene, Verschollene, Bekannt- und Berühmtheiten und gar manche verrückten Naturen ins Blickfeld rücken und uns über den Sinn des Lebens nachdenken lassen.