In Anlehnung an ein Motiv des bekannten französischen Märchenerzählers Charles Perrault entsteht der Frauenverführer Blaubart, der alles besitzt, nur nicht die zu ihm passende Frau. Als er sie bekommt, wird sie von einem Verbot bedroht. Sie darf nicht sein geheimes Zimmer betreten, sonst gefährdet sie ihr Leben.
Der moderne Blaubart ist ein Sohn eines in Amerika reich gewordenen Lebensmittelchemikers, der seine Millionen seinem in Ostberlin lebenden Nachkommen unter der Auflage vererben will, daß dieser bis zu seinem 30. Lebensjahr heiratet. Und schon beginnen die Konflikte, denn Blaubart jr. liebt eine Minderjährige und ist zwischen Berlin und Leipzig in allerlei brissante Affären verwickelt. Doch die DDR ist interessiert an den Devisen-Millionen, die so manches Loch im Haushalt stopfen, und so beginnen dunkle Kräfte ihr Werk, bleibt die Biographie des Protagonisten schon von Staats wegen nicht unbeeinflußt, was mit viel heiterer Ironie und mit allerlei Anleihen beim Paten Perrault (Erfinder auch des Gestiefelten Katers und des guten Rotkäppchens) erzählt wird.
Ein Lesevergnügen der besonderen Art.