„Zu den Zeichen des Zeitalters, dessen Schwelle wir überschritten haben, gehört der gesteigerte Einbruch des Gefährlichen in den Lebensraum“, schreibt Ernst Jünger 1931. Die „Materialschlacht“ des Ersten Weltkriegs hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein völlig neues Spektrum von Gefahren hervorgebracht. So entsteht der Wunsch nach Panzerung und undurchdringlicher Abschirmung. Noch im Angesicht der Niederlage verkündet Jünger die Geburt eines gestählten „Typus“, der für den nächsten Krieg mobil macht und die militärischen Siege der Zukunft erringen soll. Julia Encke zeichnet in ihrem Buch nach, wie in Fotobänden und literarischen Texten der Zwischenkriegszeit diese Mobilmachung zum ästhetischen Programm wird: Der Mensch, der zur Unempfindlichkeit erzogen werden soll, wird mit planmäßig produzierten Schocks und Reizen überfallen. Man will ihn immun machen gegen die drohenden Gefahren eines zukünftigen Kriegs. Wie vergeblich das sein kann, davon erzählen die panischen Figuren bei Kafka, Robert Musils „Fliegerpfeil“ und nicht zuletzt die Literatur zum Gaskrieg.