Band 27 der Reihe `Die Graphischen Bücher´.
„Kommt uns nicht mit Fertigem!“, lautet eine Verszeile in Volker Brauns erregenden lyrischen Texten aus dem Jahre 1965, mit denen sich ein großer Dichter ankündigt, für den Poesie nicht nur schön, sondern vor allem „Beteiligung“ ist. Diese Gedichte tragen schon alles in sich, was dem philosophisch-schürfenden Geist Volker Brauns seit Jahrzehnten innewohnt: gedankliche Strenge, Leidenschaft, Sinnlichkeit und Lebensfreude und die Phantasie für gesellschaftliche Utopien. Seine Verse sind provokant und ergreifend in ihren Bildern, und man hört, trotz aller Konventionslosigkeit, große Vorfahren wie Hölderlin, Brecht oder Majakowski darin rumoren.
Rolf Kurth, der graphische Menschenseelen-Sezierer, erlebt die inzwischen vier Jahrzehnte alten Texte neu, spürt deren innewohnendem Existentialismus nach und entwirft Bilder, die entgegen aller puren Illustration zu kraftvollen Kommentaren zur Zeit und heutigen Empfindungsweisen gerinnen.