Der Name impliziert stets das Versprechen, sich der Dinge bemächtigen zu können. Davon zeugt nicht zuletzt die Tatsache, dass die Schöpfungsgeschichte in der Namensgebung gipfelt. Name und Anfang fallen mithin in eins. Die Politische Theologie stellt allerdings gerade die Erfahrung dar, in der die Macht des Namens widerrufen wird. Diese Aporie bildet die Form der Politischen Theologie. In Schelling hat sie ihren aufmerksamsten Interpreten gefunden. Die Politische Theologie ist weit mehr als eine blosse Doktrin oder Disziplin. Denn in der unauflösbaren Verflechtung von Politik und Theologie scheint nicht zuletzt der unvordenkliche Abgrund jeglichen Ursprungs auf. Angesichts dieses Abgrunds, in dem das Eigene des Namens ebenso suspendiert erscheint wie jede Art von Sinngebung überhaupt, beginnen wir zu spüren, dass eine Analyse der Begriffe der abendländischen Tradition auch eine kritische Reflexion derjenigen Formen voraussetzt, in denen sich die politische Macht artikuliert.