Wissenschaft muss mehr sein als Beschaffung von Daten und die Feststellung von Beziehungen; Daten und Beziehungen, die kein Denken auslösen, sind nicht wert, gewusst zu werden.

Was können, was dürfen wir von Wissenschaft erwarten? Wem nutzt sie wirklich, wessen Interessen werden von ihr vertreten? Ist Wissenschaft, wie so häufig behauptet wird, wertfrei und soll sie es überhaupt sein? Hartmut von Hentig setzt in diesem Buch Orientierungspunkte in einer Debatte, die darüber entscheidet, wohin sich unsere Gesellschaft bewegt.
"Ich denke, wir sind in Gefahr, das Denken durch Wissen zu ersetzen. Das Denken aber ist immer riskant, und das Denken ist für die meisten Leute etwas verschieden. Das Wissen, das wissenschaftlich erworbene, gilt als gesichert, und dann kann ich nicht mehr nachdenken. So ist mein Urteil weggebügelt.
In der Pädagogik wird das Wissen bei weitem überschätzt. Es ist wichtig, das wird man nie von mir hören, dass es unwichtig sei, aber weder in der Quantität noch in der Weise, in der wir es haben, nämlich einfach nachplappern, bedeutet es was."
Hartmut von Hentig