In den heutigen Entscheidungen über Menschen und Völker spielt die Gottesfrage offenbar kaum noch eine Rolle. Zumeist sind es verdeckte oder offene politische Ideologien, in deren Interessenlage der Glaube an Gott und das dahinter stehende Fundament der christlich-jüdischen Tradition nicht mehr ernst genommen werden. Die in diesen Buch porträtierten Denker des 20. Jahrhunderts haben uns bedeutsame visionäre Stimmen und Engagements hinterlassen. Sie fragen uns, wie wir in unserer Zeit, in der globalisierten Wirtschaftsordnng, die Würde und die Rechte der arbeitenden Bevölkerung aufrecht erhalten wollen und wie wir verhindern können, dass der Mensch zur Ware degradiert und nur noch nach wirtschaftlichen Interessen behandelt wird. Sie fragen uns nach unserer Menschlichkeit und auch danach, ob wir überhaupt noch etwas von der Zukunft erwarten. Ihre Grundsätze und praktischen Modelle mögen unterschiedlich sein, aber alle haben wichtige Impulse in ein neues Denken in ein neues Verhältnis von Christen und Juden, von Juden und Arabern, von Juden und Deutschen gesetzt, die auch für unsere Zeit eine große Herausforderung darstellen. Wir dürfen sie nicht vergessen.