In diesem Band wird eine interkulturelle Hermeneutik entwickelt, die besonders den Austausch zwischen konfuzianischem Denken und westlicher Philosophie in den Blick nimmt. Leitend ist die hermeneutische Einsicht in die Gebundenheit jedes Interpreten an ein bestimmtes, innerhalb der eigenen Kultur ausgebildetes, aber als solches nur unzureichend bewusstes Vorverständnis. Wenn der Interpret dieses Vorverständnis dem fremden Gegenstand überstülpt, verzerrt er ihn. Sowohl von der chinesischen Philosophie als auch vom europäischen Denken aus werden Modelle der Verständigung geprüft. Dabei greifen linguistisches Problembewusstsein und philosophische Systematik ineinander. Stephan Schmidt argumentiert mit souveräner Kenntnis der chinesischen und der westlichen Geistesgeschichte.