Liechtenstein, das an Österreich und von 1938 bis 1945 ans Grossdeutsche Reich grenzte, war weniger ein Zielland als ein Durchgangsgebiet für Flüchtlinge aus dem Dritten Reich nach Westen. Die Autorin untersuchte im Auftrag der Unabhängigen Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg (UHK) aufgrund umfangreicher Archivquellen die Flüchtlingspolitik des Fürstentums Liechtenstein. Sie zeigt deren Bedingungen im Rahmen der engen Verbindung zur Schweiz und im Kontext der wirtschaftlichen und politischen Situation des Landes auf. Zu Aufnahme und Aufenthalt sowie zu Abweisung und Rückschiebung von Flüchtlingen ermittelt sie Zahlen und Fälle. Dahinter stehen individuelle Schicksale, die zur Rettung oder aber zum Untergang im Holocaust führten.