Im Oktober 1935 eröffnete das Königreich Italien den Krieg gegen das Kaiserreich Äthiopien. Schon nach sieben Monaten konnte Mussolini den Sieg über Haile Sellassie I. und dessen hoffnungslos unterlegene Truppen verkünden. Im Mai 1936 rief er das Impero dell’Africa Orientale aus, in dem er die Neueroberung mit den bereits bestehenden Kolonien Eritrea und Italienisch-Somaliland zusammenfaßte.
Der Abessinienkrieg geriet wegen des Einsatzes aller modernen Waffen der italienischen Armee bis hin zu Giftgas zum Experimentierfeld für einen kommenden Großkrieg in Europa. Sogar die Verwendung bakteriologischer Waffen war Bestandteil der Kriegsplanungen für Ostafrika.
Giulia Brogini Künzi legt mit ihrem Buch die erste deutschsprachige Gesamtdarstellung seit Jahrzehnten vor. Sie bettet den Eroberungskrieg Musso-linis in den historischen Rahmen des italienischen Imperialismus, in die Entwicklung des faschistischen Systems und in den damaligen italienischen
Diskurs über den Krieg der Zukunft ein.