Dieter Roth & Dorothy Iannone – eine ungewöhnliche Liebes- und Künstlerbeziehung, die im Juni 1967 mit einem ersten Zusammentreffen auf Island beginnt und nach der Trennung im Jahr 1974 eine lebenslange Freundschaft bleibt. Dieses Buch gibt einen breiten Überblick über die Werke beider Künstler und macht den Dialog zwischen ihren Arbeiten offensichtlich.

Dieter Roth schreibt in all den Jahren Postkarten an seine Geliebte und Lebensgefährtin, seine „Löwin“, die die Beziehung mit einer eigenen Stimme begleiten. Sie mischen sich in den Dialog der beiden Künstler und finden sich auf ihre Weise in diesem Buch wieder: kleine, wunderbare, oft humorvolle Kunstwerke mit übermalten Motiven und mehrdeutigen Liebesschwüren.

Für Dorothy Iannone wird Roth zur zentralen Bezugsperson ihres autobiografisch geprägten Schaffens. Seine markante Figur findet sich häufig in ihren unkonventionellen, offenen Darstellungen erotischer Szenen, die Ende der sechziger Jahre mehr als einen Skandal auslösten. Ein ausführliches Interview mit Iannone bietet einen sehr persönlichen Einblick in diese Zeit und in ihre Arbeit.

Zwei kunstgeschichtliche Essays von Dietmar Elger und Oliver Koerner von Gustorf stellen Leben und Werk beider Künstler in einen Zusammenhang. Bernadette Walter widmet sich in ihrer Analyse den Zerfallsbildern und Objekten mit ungewöhnlichen Werkstoffen, an denen Dieter Roth damals arbeitete. Auf 248 hochwertigen Farbabbildungen werden zwei Lebenswerke erfahrbar, ihre Unterschiede und Berührungspunkte.