Essen und Trinken ist bei Heinrich Heine weit mehr als Dekoration oder Quelle für Bonmots. Wann immer der Dichter auftischt, wird Fragwürdiges verhandelt. 'Wenn Gerichte Erwähnung finden, geht er zugleich mit etwas ins Gericht', schreibt Cordula Hupfer. Neben einem schönen Überblick über die Thematik des Essens und Trinkens in der deutschsprachigen Literatur überhaupt – Stifter, Fontane, Mann, Grass u. a. kommen zu Wort – steht die Motivation für Heines kulinarische Metaphorik im Mittelpunkt. Denn Heine schildert in seinen Gedichten und seiner Prosa das Essen und Trinken nicht nur, sondern transportiert auf diese Weise Kritik an den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen. Wir lernen mit Heine 'Hamburgs satte Gesellschaft', bürgerliche Tafelfreuden im postrevolutionären Paris und die kulinarischen Folgen deutschen Biedersinns kennen. Und so wird der vorliegende Band auch zu einer faszinierenden Reise in die Eßkultur und die Eßgewohnheiten des 19. Jahrhunderts. – Cordula Hupfer ist Redakteurin bei der Rheinischen Post und promovierte mit dieser Arbeit an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.