Der hippokratische Eid gilt heute als der wichtigste Text in der medizinischen Ethik. Bereits in der Antike wurde dieser Eid dem berühmten Arzt Hippokrates (5. Jh. v.Chr.) zugeschrieben. Der Eid beginnt in seiner heute als gesichert geltenden Form mit einer Anrufung der antiken Heilgötter und der Verpflichtung zu Unterricht und Ausbildung. Kernstück ist das Gelöbnis, dem Kranken zu nutzen und nicht zu schaden sowie niemandem ein todbringendes Mittel zu verabreichen. Es folgt das Versprechen, keine Abtreibungen vorzunehmen, keinerlei chirurgische Maßnahmen anzuwenden und den eigenen Lebenswandel nach der ärztlichen Ethik zu gestalten. Charlotte Schubert verfolgt in diesem Buch die spannende Überlieferungsgeschichte des Textes und zeigt, wie bestimmte Teile des Eides im Laufe der Geschichte verändert und neuen ethischen Prinzipien angepasst wurden. Ausführlich geht die Autorin dabei auch auf den Arzt Hippokrates sowie Medizin und Heilkunst in der Antike ein.