Die ›Doré-Bibel‹ ist die bekannteste Bibelausgabe des 19. Jahrhunderts und bis heute die populärste Bilderbibel weltweit. Nach dem von Doré illustrierten Alten Testament liegt nun endlich auch eine Ausgabe des Neuen Testaments in der ursprünglichen Folioausgabe wieder vor.
Dorés Stiche faszinieren nicht nur durch ihre Erzählfreude, ihre realistische Darstellung und dramatische Zuspitzung, sondern vor allem durch effektvolle Hell-Dunkel-Wirkungen. Sie haben die religiösen Vorstellungen von Generationen geprägt. Die Abbildungen zum Neuen Testament rücken effektvoll das Leben und Wirken Jesu in den Mittelpunkt des Geschehens. Sie markieren einen Meilenstein der Buchillustration.
Erstmals 1866 in französischer Ausgabe erschienen, gab es die ›Doré-Bibel‹ innerhalb kürzester Zeit in Pracht- und Volksausgaben in allen europäischen Sprachen. Die Beliebtheit der Holzstiche überwand sämtliche konfessionellen Hürden, so dass die Bilder bald katholische, reformierte, russisch-orthodoxe, anglikanische, methodistische, baptistische und freikirchliche Bibelausgaben schmückten.

Gustave Doré (1832 – 1883) war der erfolgreichste und bekannteste französische Buchillustrator des 19. Jahrhunderts. Er hat über 200 Bücher gestaltet, darunter so bekannte wie Münchhausen, Balzacs 'Tolldreiste Geschichten', 'Don Quichote' und 'Die göttliche Komödie'. Auch als Maler und Bildhauer war Doré bekannt. Eine Ausstellung seiner Werke in Paris zog 1896 1,5 Millionen Besucher an.