Die Finnen gelten als depressive, wortkarge Alkoholiker, angepasst an eine unwirtliche Steppenlandschaft im Zonenrandgebiet Europas. Aki Kaurismäki wird oft mit solchen Klischees in Verbindung gebracht, steht mit seiner Person gleich für das gesamte finnische Kino. Dabei hat er einen ganz eigenen Stil entwickelt, mit dem er sich sowohl vom 'Hollywood-Dreck' als auch vom 'Kunstscheiß' à la Greenaway abgrenzt. Seine Autarkie zeichnet ihn als großen europäischen Regisseur aus.
Jochen Werner untersucht das gesamte OEuvre von Schuld und Sühne aus dem Jahr 1983 über Leningrad Cowboys bis zu seinem jüngsten Film Der Mann ohne Vergangenheit präzise, unvoreingenommen und mit einer außergewöhnlichen sprachlichen Brillanz.
Abgerundet wird der Band durch ein 30-seitiges Exklusivinterview des Autors mit dem Regisseur, das durch die Lakonie des Filmemachers zu einem Leckerbissen für alle Filmfreunde geraten ist.