Im Oktober 2005 wird die feierliche Weihe der wieder erstandenen Dresdner Frauenkirche begangen. Der ehemalige Landesbischof Volker Kreß begleitete die Jahre des Wiederaufbaus mit seinen Predigten und Ansprachen: ob die erste offizielle Steinversetzung an der Ruine der Frauenkirche, die Übergabe des Turmkreuzes im Beisein der englischen Königin oder die Weihe der Glocken. Mit erwartungsvoller Offenheit, theologischem Tiefgang und spürbarer Anteilnahme erreichte er gerade auch zu den Weihnachtlichen Vespern unzählige Dresdner und Gäste.
Deutlich wird dabei die Orientierung an dem Wort, das als tragfähige Basis schon vor aller Bautätigkeit da war und den Baubetrieb immer wieder 'erbaulich' unterbrechen will. Baugeschehen und Predigt wirken hier gegenseitig belebend aufeinander ein: Die Frauenkirche wird über ihren architektonischen Wert hinaus zu einem besonderen gottesdienstlichen Ort. Die Predigten dagegen sind getragen von einem Prozess, an dessen Ende ein Wahr-Zeichen steht.