Oftmals wird vergessen, dass das Christentum seinen Ursprung im Nahen Osten hat und zunächst in Afrika beheimatet war. Während die ägyptische, äthiopische und vorderasiatische Christenheit in unmittelbarer Weise in der ältesten Christentumsgeschichte verwurzelt ist, sind die Kirchen in den Regionen südlich der Sahara aus der Missionstätigkeit im Kontext der kolonialen europäischen Expansion entstanden und erleben seit dem Ende der Kolonialzeit ein beispielloses Wachstum, das bis in die Gegenwart anhält und sich in Gestalt sehr vielfältiger kirchlicher Neugründungen Bahn bricht.
Diese moderne Kirchengeschichte Afrikas und des Nahen Ostens berücksichtigt den bedeutsamen Beitrag der einheimischen Akteure und Akteurinnen insbesondere im Blick auf die Bedeutung der vielfältigen sog. 'Afrikanischen Unabhängigen Kirchen' oder auch hinsichtlich des Ringens palästinensischer Christinnen und Christen um eine eigene kirchliche Identität in einer islamisch geprägten Umwelt.