Kleists literarische Werke sind Erschütterungskunst - in Krieg, Erdbeben, Ohnmacht brechen Menschen, Städte, Gesellschaften zusammen. Kleist interessiert, was jenseits der erschöpften Ordnung stehen bleibt: Gibt es ein Drittes zwischen Mann und Frau, Freund und Feind, Richter und Übeltäter, Gott und Mann, Kind und Geliebter, Schwarz und Weiß? In seinen Dramen und Erzählungen entfaltet Kleist die Irritationen des vermeintlich klar Gegensätzlichen. Franz M. Eybls Einführung in Kleists Kosmos ist einer "sanften Dekonstruktion" verpflichtet, die der fortwährenden Erzeugung von Uneindeutigkeit
nachspürt, ohne den historischen Verweishorizont der Epochenschwelle um 1800 aus dem Auge zu verlieren.
INHALTSVERZEICHNIS:

1 Grundinformation, Bibliographisches, Forschungsstand
2 Auf dem Weg zum Dichter
3 Ein dramatischer Baukasten: Familie Schroffstein
4 Kleists Poetik der Sprachskepsis
5 Unbildlich hingeschlagen: Der zerbrochene Krug
6 Komödie/ Tragödie der Körper: Amphitryon
7 Schwangerschaft als Experiment: Die Marquise von O
8 Gräuelrätsel: Penthesilea
9 Verhüllungen, Enthüllungen: Das Käthchen von Heilbronn
10 Gesprengte Regelkreise: Michael Kohlhaas
11 Beherzt vom Krieg geredet: Die Hermannschlacht
12 Heroische Verwirrungen: Prinz Friedrich von Homburg
13 Schlachtpläne lesen: Die Heilige Cäcilie oder Die Gewalt der Musik
14 Ein wenig zerstreut: Über das Marionettentheater