Die vorliegende Studie richtet ihr Augenmerk auf die Schwesternschaft der Kaiserswerther Diakonissenanstalt im 19. Jahrhundert und fragt dabei sowohl nach der Eintritts- und Berufsmotivation der Frauen als auch nach der Ausgestaltung ihres Alltags und seiner Organisationsformen.
Die kulturwissenschaftliche Perspektive der Arbeit bietet nicht nur Erkenntnisse über Anspruch und Wirklichkeit des Diakonissenberufes im 19. Jahrhunderts, sondern auch einen vertieften Einblick in den Alltag der Schwesternschaft zwischen 1836-1914.
Damit werden kirchenhistorische und diakoniewissenschaftliche Betrachtungsweisen ergänzt, welche die Diakonissen lange Zeit weitgehend marginalisierten. Die Arbeit belegt, dass die Entwicklung einer eigenen Kultur und die Ausprägung einer kollektiven Identität maßgeblich zum raschen Wachstum der Mutterhausdiakonie im 19. Jahrhundert beigetragen hat.