Hat christliche Mission heute noch eine Daseinsberechtigung? Der Autor meint 'ja'. Auch wenn Mission auf Grund einer teilweise negativ belasteten Vergangenheit gelegentlich zu einem Unwort geworden ist, gehört sie zum Selbstverständnis des christlichen Glaubens. Daher muss nicht ihr Wesen, sondern gegebenenfalls ihre Form anders gedacht werden. Diese Aufgabenstellung weist auf die zentrale Rolle des Adressaten hin. Die Art und Weise der Bezugnahme auf den Adressaten ist die Grundfrage der Mission.
Eine Antwort auf diese Frage versucht der Autor mit Hilfe der Intersubjektivitätstheorie von Lévinas und dem orthodox-theologischen Verständnis der Intersubjektivität als Perichorese zu geben: Der Adressat als der Andere, der uns fremd ist und für den wir Verantwortung tragen, steht im Zentrum dieser neuen missionstheologischen Konzeption. Die in der globalen Gesellschaft alltäglich gewordene Begegnung mit dem Anderen wird aus der Sicht des Autors zu einer Kommunikation, die in die Gemeinschaft führen kann.