Das in deutscher Übersetzung vorgelegte erste mineralogische Handbuch Georgius Agricolas (1494-1555) zehn Bücher De natura fossilium (1546), markiert den Beginn neuzeitlicher Wissenschaft der Mineralien. Es verknüpft eine gewaltige Gelehrsamkeit, die das schriftlich überlieferte Wissen aus Antike und Mittelalter vollständig erschließt, mit den Erfahrungen der Praktiker seiner Zeit, der Bergmänner, welche die „fossilia“ fördern („ausgraben“), der Hüttenleute, welche die „metalla“ aus den Erzen gewinnen, sowie der Anwender in Arzneikunde, Handwerk, Bauwirtschaft und Schmuckherstellung. Es vereint so das volkssprachliche Wissen und die lateinische gelehrte Überlieferung über Vorkommen, Gewinnung, Aussehen, Struktur, Eigenschaften und Verwendung der „mineralia“ erstmals zu einer systematischen Wissenschaft, die sich später in die Disziplinen Mineralogie, Kristallographie, Petrographie und Lagerstättenkunde ausdifferenzierte. – Eine wahre Fundgrube mineralogischen Wissens, das durch mehrere erläuternde Register erschlossen wird.