An der Universität Leipzig wurde 1811 der erste seelenheilkundliche akademische Lehrstuhl der abendländischen Welt er-richtet. Von ihm gingen während seiner fast 200-jährigen Geschichte wesentliche Anstöße für die Entwicklung der Disziplin aus. Ebenso spiegeln sich in seiner Geschichte die großen fachwissenschaftlichen sowie die lokalen historischen Prozesse wider, und es lassen sich in der Leipziger Psychiatriegeschichte Spuren vieler Personen finden, die die Nerven- und Seelenheilkunde prägten.
So beinhaltet der Band, dem ein chronologischer Überblick vorangestellt wurde, Beiträge über den ersten seelenheilkundlichen Universitätslehrer Heinroth, über Flechsigs psychopharmakotherapeutische Studien und über dessen Patienten Schreber sowie eine Quellenstudie über den verpatzten Karrierestart des Grandseigneurs der Psychiatrie Kraepelin. Zwei Aufsätze widmen sich dem breiten Werk des bekannten Nervenarztes Möbius.