Über die Künste im Land, ihre Schöpfer und Werke respektive Konzepte, architektonisch, bildnerisch, ob zwei- oder dreidimensional, musikalisch, darstellerisch von Schauspiel bis Oper, literarisch, und selbstverständlich auch die neuen elektronischen Medien. Inklusive Kunstförderung und neuen Kunstverwaltungsideen. Kulturgeschichte heißt nicht Kunstgeschichte. Und Kulturgeschichte eines Landes heißt, seine Besonderheiten im Lebenskontext der Bewohner beschreiben, also nicht alles und jedes anführen, was an Statistik und Material existiert. Das Ende einer niederösterreichischen Kulturgeschichte ist leicht gesetzt, weil es die unmittelbare Gegenwart betrifft. Wann aber beginnen? Niederösterreich hätte einige Eckdaten, die einen Anfang rechtfertigen. 976 einen der ersten, 1992 (mit der neuen Landeshauptstadt) einen der letzten. Dass die Entscheidung für 1861 fiel, als die, wenn man so will, erste rechtmäßige Verfassung in Kraft trat, hat mit unserem Selbstverständnis zu tun und einer gewissen Kontinuität seither, die nur Hitlerdeutschland unterbrach. Dieser Kontinuität nachzuspüren, etwas gedankliche Ordnung in das komplexe System zu bringen und wissenschaftlich gesicherte Informationen aus erster Hand mit einer vernünftigen Lesbarkeit zu verbinden, ist das vordringliche Ziel.