1912 wurde Egon Schiele - er war damals 22 Jahre alt - wegen Kindesmissbrauchs und Verbreitung von Pornografie angeklagt. Im Laufe des Prozesses verbrannte der Richter - der sich selbst einen "großen Freund der Kunst" nannte - eine Aktzeichnung des jungen Künstlers, der Skandal war perfekt. Seit der Barockzeit gab es in der europäischen Kunst immer wieder erotische Darstellungen, die zunächst ausschließlich für den privaten Bereich gedacht waren. Erst im 20. Jahrhundert wurden solche Bilder öffentlich gezeigt, was zunächst - wie im Fall Schiele - noch auf große Empörung stieß. Dieses Buch zeigt die schönsten dieser Zeichnungen und Aquarelle in einer Buchform, die dem ursprünglichen Skizzenbuch des Künstlers sehr nahe kommt.