Die Parteitage der Christlichsozialen Partei sind ein Teil der Geschichte der Ersten Republik. Als höchste Entscheidungsinstanz der Partei wurden sie von den Landes- und Frauenorganisationen beschickt, wobei ab 1926 die Stärke der jeweiligen Delegationen vom Ergebnis der Landtagswahlen abhängig war. Sieht man von der verdienstvollen Edition der Ministerratsprotokolle sowie der Protokolle des Klubvorstandes, die allerdings nur die Jahre 1932 bis 1934 umfasst, ab, existiert keine Quellenedition zur Geschichte der Christlichsozialen Partei. Die vorliegende Quellenedition ist der Versuch einer historischen Rekonstruktion der Parteitage der Christlichsozialen Partei, da keine geschlossene offizielle Dokumentation existiert. Im Fall der Christlichsozialen Partei fanden in der Umbruchszeit 1918 bis 1920 keine gesamtösterreichischen Parteitage, sondern lediglich Parteitage der Wiener Christlichsozialen Partei statt. Die Parteitage der Gesamtpartei umspannen nur den Zeitraum zwischen 1920 und 1933. Auf Grund ihrer Bedeutung für die Gesamtpartei wurden jedoch die Parteitage der Wiener Christlichsozialen Partei und deren Wahlprogramme ebenso berücksichtigt wie der Kommentar Friedrich Funders zum Ende der Partei und die Reden anlässlich der letzten Sitzung des Christlichsozialen Klubs am 14. Mai 1934.