Viel wurde bereits über Südtirols Bombenjahre geschrieben, eine zusammenschauende Publikation zu den Attentaten von 1956 bis heute hat jedoch gefehlt. Hans Karl Peterlini, ehe-maliger Chefredakteur des Südtiroler Wochenmagazins “ff” und Autor der Bücher ”Bomben aus zweiter Hand” (1992) sowie ”Wir Kinder der Südtirol-Autonomie” (2004) ist folgenden Fragen nachgegangen:

Wie ist es zur Attentatswelle in Südtirol gekommen? Was waren die Hintergründe, was trieb einfache Bauern, Handwerker, Jugendliche zur Gewalt? Wie kam es dazu, dass der Konflikt trotz der ursprünglichen Absicht der Attentäter dann doch eskalierte, zu einem Schlagabtausch zwischen staatlicher Repressalie und immer schärferen Terrorakten führte? Welche Rolle spielten die Geheimdienste? Was ließ die Attentate abflauen, was gab ihnen in den 80er Jahren neue Nahrung?
Gerade die Befriedung Südtirol, die durch das neue Autono-miestatut allmählich erreicht wurde, macht es notwendig und erlaubt es, dass die noch nicht lang verebbten Gewaltwellen untersucht werden. Waren die Attentate notwendig? Waren sie erfolgreich? Wie schwer war es, von der Gewalt zur Politik zurückzufinden? Das sind Fragen, deren Beantwortung für das Verständnis des Modells Südtirol, seiner Stärken und Grenzen wesentlich ist.