Wilhelm Lehmbruck (1881–1919) gilt – neben Ernst Barlach – als bedeutendster deutscher Bildhauer der Klassischen Moderne. In nur zwei Jahrzehnten schuf er ein außergewöhnlich intensives und produktives Lebenswerk, beginnend mit dem neoklassizistischen Frühwerk seiner Düsseldorfer Lehrjahre (1895–1910). Sein Hauptwerk entfaltete er in idealistischen Menschenbildern durch eine Synthese aus deutscher Innerlichkeit und französischer Formenstrenge in Paris (1910–1914). Die Erfahrungen des Ersten Weltkrieges und persönliche Umstände führten in den Berliner und Züricher Jahren (1914–1919) zu einer expressionistischen Schaffensperiode, die mit seinem Selbstmord abrupt abbrach. Erstmals präsentiert diese Publikation das gesamte plastische Werk Lehmbrucks mit Farbzeichnungen und Texte des Künstlers.