Wenn Ethnologen “ins Feld“ gehen, wenn sie eine fremde Kultur vor Ort erforschen, dann kommen sie allein nicht weit. Sie brauchen immer Menschen, die ihnen Zugang zum lokalen Wissen verschaffen, zu den Personen, Gebräuchen, Geschichten der Gemeinschaft, sie brauchen einen Informanten.
Jeder Ethnologe kann von solchen Gewährsleuten erzählen, von Einheimischen, die ihm bereitwillig Auskunft gaben, die ihm vertraut wurden und ihn integrierten in den Alltag der Gemeinschaft. Nicht selten sind aus solchen Kontakten intensive Beziehungen geworden, Freundschaften, die über die Forschungssituation hinaus Bestand hatten.
Schweizer Ethnologinnen und Ethnologen erinnern sich an ihre besonderen Gewährsleute. Es ist spannend und nicht selten amüsant, von gelungenen und fehlgeschlagenen Annäherungen zu hören, von ehrwürdigen Informanten und solchen, die aus der Rolle fielen, von Eitelkeiten und Raffinessen, die der Wahrheit im Weg standen, von den nur allzu menschlichen Verhältnissen zwischen den Forschern im Feld und ihren fremden Freunden.

Mit Beiträgen von: Charlotte Beck, Romana Büchel, Michele Galizia, Christoph Imhof, Marianne König, Andrea Lauser, Susanne Loosli, Damaris Lüthi, Wolfgang Marschall, Kathrin Oester, Joanna Pfaff-Czarnecka, Simone Prodolliet, Lilo Roost Vischer, Claudia Roth, Heinzpeter Znoj.