Multiple Sklerose, meist mit MS abgekürzt, ist eine weitverbreitete neurologische Erkrankung. Bei Multipler Sklerose handelt es sich primär um eine entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems mit verstreuten herdförmigen Entmarkungszonen in der weißen Substanz. Die aus Myelin bestehende Markscheide, welche die Nervenfaser schützend umhüllt und elektrochemische Impulse ermöglicht, wird im Laufe der Zeit abgetragen. Multiple Sklerose ist eine organische Erkrankung mit deutlichem Einfluss emotionaler Faktoren auf den Verlauf, vermutlich auf der Basis psychoneuroimmunologischer Zusammenhänge.
Emotionen entwickeln sich schon früh nach der Geburt. Als funktional wirksame Zustände handelnder Personen dienen Emotionen ähnlich wie die basalen sensorischen und motorischen Entwicklungsprozesse der Anpassung des lebenden Systems an die Umwelt. Emotionen sind also Anpassungsmechanismen des lebenden Systems, die eine entsprechende Rückkehr zum Sollwert ermöglichen.
Gelingt das nicht, treten Entwicklungsschäden auf. Negative emotionale Erfahrungen können in ein Urmisstrauen resultieren, das die späteren Beziehungen der Person zu seiner sozialen Umwelt stark beeinträchtigt. Anhaltende Belastung kann langfristig auch das Hirn in Mitleidenschaft ziehen. Das solcherart vorgeschädigte Hirn ist dann besonders anfällig gegenüber weiteren Stressoren, die während der Pubertät oder im frühen Erwachsenenalter auftreten, also in einer Zeit, in der abschließende Reifungsprozesse im Hirn ablaufen. Nicht jede negative Emotion stellt ein Gesundheitsrisiko dar. Entsprechende Veranlagung, chronische Belastungen und unangebrachtes Verhalten ergeben erst die gefährliche Mischung, die das Immunsystem schwächen kann.