Viktor Kabakovs Lebensweg als vitale Prosa russisch-deutscher Zeitgeschichte. Die Erinnerungen setzen ein kurz vor der längsten und mit einer Million Toten leidvollsten Belagerung einer Stadt in neuerer Zeit, der Blockade von Leningrad vom September 1941 bis Ende Januar 1944. Der Weg in die Sommerferien nach Strelna nahe dem prächtigen Zarenschloß Peterhof führt den 12jährigen Petersburger Schüler in die Zwangsarbeit nach Biederbach in den Schwarzwald. Der dortige Brosihof wird dem jungen "Hütebue" bis Kriegsende 1945 zur ersten Lebensuniversität. Die ersehnte Rückkehr in die russische Heimat der Stalinzeit führt in neues Elend und jahrelange Ächtung. Über Abendstudium gelingt ihm der Weg zum Professor, Dekan und Rektor einer technischen Leningrader Universität. Als nichtkommunistischer Kandidat gewinnt er die Wahl zum Deputierten des Obersten Sowjet. Kabakov wirkt für den Weg in eine soziale Marktwirtschaft und damit einhergehenden Bürgergesellschaft