Festschrift für Helen Schüngel-Straumann zum 65. Geburtstag. Nicht erst durch die weltgeschichtlichen Ereignisse der jüngsten Zeit hat sich gezeigt, daß die Rede von und über Gott lebendig und aktuell ist. Ob diese den Menschen der heutigen Zeit echtes Zeichen der Hoffnung und Anlaß zum Glauben sein oder allenfalls als Chiffre dienen kann, um das Unerklärliche einzuordnen, hängt nicht zuletzt vom Rahmen ab, innerhalb dessen sich die Gotteslehre bewegt. Für den jüdisch-christlichen Kulturkreis stellt die Bibel, die Schriften der verschiedenen Bundesschlüsse Gottes mit den Menschen, diese Basis dar, auf der seine spezifische Gotteslehre aufbaut. Über die Jahrhunderte hinweg wurden einzelne Steine der Glaubenserkenntnis und -erfahrung zu einem Gesamtbau der Rede von Gott zusammengefügt, der eines deutlich macht: Gott ist der je immer Größere. Dessen muß sich auch die Theologie als Rede von Gott und über Gott bewußt sein. Lange Zeit nur am Rande, in jüngster Zeit aber immer stärker, wurde die Frage aufgeworfen, ob und inwiefern Geschlechterprädikationen in der Rede von Gott eine Bedeutung haben. In diesem Werk, das als Festgabe einer katholischen Theologin gewidmet ist, kommen Autorinnen und Autoren zu Wort, die aus der Sicht ihrer jeweiligen theologischen Disziplin Bausteine zu einer Vervollständigung der biblischen Rede von Gott um diese Dimension erkennen lassen. Dabei zeigt sich, wie groß die Bandbreite heutiger Theologie ist.