Die drei letzten Bücher der dreizehn Bücher von Augustins Confessiones sind die reife Frucht, die auf dem Boden der vorausgehenden zehn Bücher gewachsen ist. Am Ende des langen Weges findet Augustinus zur gläubigen und zugleich zur denkerischen Begegnung mit der Heiligen Schrift. Er sucht sich ihre Aussage anzueignen, von ihrem Beginn mit dem Schöpfungsbericht bis zur Hoffnung auf den ewigen Sabbat im Reich Gottes. In den Erzählungen (.narrationes-) der ersten neun Bücher hatte er seine Irrwege und seine Bekehrung betrachtet, sofern sie als Weltleben faßbar waren (.foris-). In den Reflexionen des zentralen zehnten Buches geht es ihm um Selbst-erkenntnis und die Klärung des
Weges seiner Gottsuche (.intus-). Danach ist der Raum gewonnen für die Meditation des Innersten, für das.meditari in lege tua – im Bedenken des Wort Gottes.
Zentrale Themen der drei letzten Bücher sind: Schöpfung, Zeit und Ewigkeit. Die Untersuchungen beginnen mit einer Einführung (Ursula Schulte-Klöcker), gehen auf das Zeit-Problem ein (Agustín Corti, Norbert Fischer), führen in die Fragen der Hermeneutik ein (Dieter Hattrup, Cornelius Mayer), untersuchen die Bildwelt der allegorischen Exegese (Reinhard Klockow), betonen den Vorrang der moralischen Schriftauslegung (Jakub Sirovátka) und gehen auf die Eschatologie Augustins im dreizehnten Buch ein (Christof Müller). Besonders überraschend ist die Aufmerksamkeit eines zeitgenössischen Exegeten für die allegorische Schriftauslegung Augustins (Ludger Schwienhorst-Schönberger).