Das künstlerische Schaffen von Carl Buchheister (1890–1964) kennt zwischen realistischen Perioden zwei unterschiedliche abstrakte Werkphasen. 1923 befasste er sich auf Anregung des Dadaisten Kurt Schwitters erstmals mit freien, spielerisch geordneten Kompositionen. Zwischen 1925 und 1934 entstanden konstruktivistische Bilder und Objekte. Mit Schwitters, Rudolf Jahns, Hans Nitzschke und Friedrich Vordemberge-Gildewart gründete Buchheister 1927 die legendäre Künstlergruppe "die abstrakten hannover".
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte Buchheister seine Beschäftigung mit der abstrakten Kunst fort. In rascher Folge entstanden vielfältige, mit unterschiedlichen Materialien gestaltete Werke, die durch ihren Ideenreichtum und durch ihre formale Kraft beeindrucken. Formen und Farben wurden durch geometrisch-konstruktive Linien rhythmisch gegliedert. In den offenen Bildstrukturen hingegen suchte Buchheister nach neuen harmonikalen Ordnungen. Eine kreative Kunstauffassung, die auch heute noch einen lebendigen Eindruck von dem gewaltigen ästhetischen Aufbruch der Moderne vermittelt. Nach wie vor hat Buchheisters Kunst nichts von ihrer Aktualität eingebüßt.