Als Grenzgänger zwischen absoluter und Programmusik gelangt Jean Sibelius mit seinen symphonischen Tondichtungen zu alternativen Gattungsbezeichnungen sowie zu individuellen Formen und Ausdrucksmöglichkeiten. Die zwischen 1892 und 1926 entstandenen vierzehn Werke sind entwicklungsgeschichtlich eng mit den sieben Symphonien verwoben und begründen nicht nur die Position des Nationalkomponisten Finnlands, sondern auch die avancierte Stellung Sibelius’ in der Geschichte der Musik.
Im Charakter eines wissenschaftlichen Handbuchs werden die auf die Entschlüsselung der motivischen Techniken gerichteten Analysen von einer differenzierten Darstellung der Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte begleitet. Unter Einbeziehung von Manuskripten und anderen Dokumenten wird ebenso der programmatische Hintergrund mit dem Nationalepos Kalevala als Hauptinspirationsquelle aufgezeigt. Dabei hat die Integration verschiedener Stile sowie impressionistischer und minimalistischer Verfahrensweisen eine spezielle Berücksichtigung gefunden. Formtabellen lassen die Werke insgesamt überblicken.