Die Wege zu einer umfassenden Geschichtsaufarbeitung sind vielfältig und oft umstritten. Sabine Kaldemorgen zeigt in ihrem neuen Buch, welche Herangehensweisen die Berliner gewählt haben, sich mit der Vergangenheit zweier, wenn auch sehr unterschiedlicher Diktaturen auseinanderzusetzen.
Nationalsozialismus und SED-Herrschaft hinterließen tiefe Wunden und Spuren, nicht nur in Berlin. Doch gerade hier findet sich eine Vielzahl an mitunter kontrovers diskutierten Gedenkstätten, Denk- und Mahnmalen, die an die Verbrechen der Täter und das Leid der Opfer beider Regime erinnern.
Sabine Kaldemorgen führt den Leser in Ihrem Nachschlagewerk zu den Orten, die Verfolgung, Völkermord und Widerstand im „Dritten Reich“ aufarbeiten, wie das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, das Haus der Wannsee-Konferenz und die Hinrichtungsstätte Plötzensee. Sie beschreibt Gedenkorte des Kalten Krieges, der Teilung Berlins durch die Mauer und der SED-Diktatur, wie das Luftbrückendenkmal, das ehemalige Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen oder das Mauermuseum.
Der kompetent recherchierte Wegweiser bietet dem Leser neben einer Orientierungskarte zahlreiche Abbildungen und Hinweise zu Besichtigungsmöglichkeiten. Er gibt Auskunft über die unterschiedliche Erinnerungskultur in Ost und West sowie die schwierige Suche nach einer gesamtdeutschen Geschichtsinterpretation nach dem Mauerfall.